Seit Beginn des zweiten Semesters arbeitet die „Theaterwerkstatt-Gruppe“ (einige Schüler*innen aus den 3. Klassen) und die 3b an einem fächerübergreifenden Kunstprojekt (Darstellendes Spiel – Bildnerische Erziehung), das die lange verkannte Künstlerin Seraphine Louis (1864 – 1942), eine bedeutende Vertreterin der naiven Malerei in Frankreich, im Fokus hat. Des Weiteren thematisiert das Projekt die Bedeutung von Kreativität für die Entwicklung der (jungen) Menschen.
Die jungen Schauspieler*innen begeben sich mittels verschiedener Improvisationstechniken, kreativen Schreibens und Chorarbeit auf die Spuren einer Frau, deren außergewöhnliches Talent erst entdeckt wurde, als sie bereits 48 Jahre alt war.
Den Schüler*innen wird kein fertiges Stück übergestülpt. Woche für Woche werden sie durch partizipative Theaterarbeit dazu angeleitet und motiviert, selbst ästhetisches Material zu produzieren. Es wird versucht werden, die von den Jugendlichen geschaffenen Fragmente schließlich zu einer Performance bzw. einem kleinen Stück zu verdichten. Da es sich um eine offene und prozessorientierte Theaterform handelt, begeben sich die jungen Schauspieler*innen und die Spielleitung auf eine kreative Reise, deren Ziel sie im Moment noch nicht genau kennen.
Gleichzeitig wird im BE-Unterricht der Malstil von Seraphine Louis beleuchtet, bearbeitet und neu interpretiert. In verschiedensten Techniken werden die künstlerischen Mittel der Verdichtung und Auflösung, die Seraphine Louis Bilder ausmachen, in eigenen Werken angewandt. Bemerkenswerte und erstaunliche Kunstwerke sind gerade im Entstehen und sollen Anfang Juli gemeinsam mit der theatralen Performance im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden.
Wir sind davon überzeugt, dass es sich gerade in unserer heutigen Gesellschaft lohnt, durch ganzheitlichen Kunstunterricht die jungen Menschen in Hinblick auf ihr kreatives Tun zu fördern und zu fordern.
Martina Wegscheider-Traussnigg und Margot Orieschnig