Im März 2013 waren wir (15 Schülerinnen und Schüler der jetzigen 7A Klasse des BG Rein) im Rahmen des EU Projektes EUROMIN zu Besuch im Deutschen Gymnasium in Apenrade (Süd-Dänemark), welches die zentrale maturaführende Schule der deutschen Minderheit in Dänemark ist und anschließend in der Holstenschule in Neumünster (Schleswig Holstein), einer Schule, die von vielen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher ethnischer Herkunft besucht wird.
In Dänemark waren wir für 3 Nächte in der Jugendherberge am Knivsberg in der Nähe der kleinen Hafenstadt Apenrade untergebracht, dessen Spitze auf 100 m Seehöhe liegt (die letzten drei Meter sind aufgeschüttet). Die deutsche Minderheit in Dänemark ist auf diesen „Berg“ sehr stolz, weil er weithin sichtbar ist und seit dem 19. Jahrhundert als zentraler Versammlungs- und Begegnungsort der Deutschen in Dänemark gilt.
Am Knivesberg hörten wir Vorträge über Minderheiten in Dänemark - wie beispielsweise von einem Vertreter der lokalen Minderheitenpartei „Slesvigs Parti“ – vor allem über die deutsche Minderheit und deren Integration in die dänische Gesellschaft. In gemischten Gruppen – gemeinsam mit Dänen, Deutschen und Ungarn - arbeiteten wir über die Definition und über Recht von Minderheiten, über Integration und Assimilation. Besonders interessant war für uns zu erleben, wie gut und friktionsfrei die Deutschen und Dänen miteinander umgehen (viele „Mischehen“). Gemäß der Bonn-Kopenhagener-Erklärung aus dem Jahre 1955 werden die Minderheiten im jeweiligen Staat, also die dänischen Minderheit in Deutschland und die deutschen Minderheit in Dänemark bestätigt, ohne dass es eine Minderheitenfeststellung geben darf. Die Erklärungen gestehen den Minderheiten keine Sonderrechte zu; es genügt jedoch das freie Bekenntnis zur jeweiligen Volkszugehörigkeit und es wird nachträglich die Gleichbehandlung aller Staatsbürger bestätigt.
Nach diesen 3 Tagen, fuhren wir nach Deutschland (Neumünster in Schleswig – Holstein). Wir wurden bereits am Bahnhof von unseren Gastfamilien empfangen (einige von uns wurden im „Kieck–Inn“, einem Jugendgästehaus, untergebracht). Die folgenden Tage verbrachten wir in der Holstenschule, dort arbeiteten wir – wie schon in Dänemark – wieder in gemischten Gruppen über die unterschiedlichen Minderheiten in Schleswig Holstein. Vorträge von einem Angehörigen der dänischen Minderheit in Schleswig Holstein und einem Vertreter der Roma und Sinti zeigten uns – wie schon in Dänemark – den offenen und toleranten Umgang der Mehrheitsbevölkerung mit den jeweiligen Minderheiten. Den Abschluss unserer gemeinsamen Arbeiteten bildete die Präsentation der Arbeitsergebnisse aber auch die Vorstellung der Teilnehmerländer (der Regionen und der jeweiligen Schulen) in der Aula der Hosenschule.
Einen kulturellen Höhepunkt stellte unser Ausflug nach Lübeck dar, wo wir im Rahmen einer Stadtrally die markanten historischen und baulichen Eckpunkte der ehemaligen Hansestadt kennen lernten.
Als krönenden Abschluss fuhren wir dann allein (ohne die Dänen, Ungarn und Deutschen) nach Hamburg, wo wir zwei Nächte verbrachten, natürlich eine Hafenrundfahrt machten, uns unter anderem die Reeperbahn und ein typisch deutsches Musical anschauten und vom internationalen und multikulturellen Flair dieser weltoffenen Hafenstadt begeistert waren.
Wir haben über das Leben von Minderheiten in Dänemark und Norddeutschland sehr viel erfahren, über traditionelle Minderheiten ebenso wie über neue Minderheiten, die in den letzten Jahrzehnten durch Migration entstanden sind, über Zusammenleben und Integration, aber auch über noch immer vorhandene Probleme und Schwierigkeiten und oft auch Vorurteile. Wir Schülerinnen und Schülern der 7A des BG Rein konnten durch dieses Projekt und die konkrete Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus anderen europäischen Ländern jedenfalls eindrucksvoll kennenlernen, wie wichtig das Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien und Sprachgruppen in einem geeinten Europa ist. Danke!
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben